Irreführer in Menschengestalt
Nicht weit von dem Zvanenieki-Hof breitet sich in östlicher Richtung eine ziemlich große, mit Gebüsch bewachsene Ebene aus. Alte Leute erzählen, dass es dort früher oft gespukt habe. Vor allem habe dort der Irreführer sein Unwesen getrieben. Einmal musste der Pächter Jānis des L.-Hofes gerade um Mitternacht über jenes Feld gehen. Wohl hatte er etwas Angst, aber da er sehr gottesfürchtig war, verließ er sich auf Gebete und machte sich auf den Weg. Fast hatte er die Ebene schon überquert, als er zurückblickte und sah, dass ein Mensch ihm nacheilte. Da packte ihn tödliche Angst, aber der Andere sprach ihn freundlich an, und da war seine Angst gleich verflogen. Sie unterhielten sich und freundeten sich geradezu an. Plötzlich krähte auf einem Bauernhof der Hahn. In demselben Augenblick war der Fremde verschwunden. Da wurde Jānis wieder von einer furchtbaren Angst gepackt. Als er zu sich kam, sah er, dass er viele Werst zurückgegangen war und bis zu den Knien in einem Moor der Annēnieši-Gemeinde steckte. Erst jetzt begriff er, dass er es mit einem Irreführer zu tun gehabt hatte.